Jetzt, mitten im Bundestagswahlkampf, wird viel diskutiert über Innovation, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Viel steht auf dem Spiel – es gibt viel zu tun. Als Leiter unserer Freiburger Produktionsstätte, dem größten Abpackwerk für feste Arzneiformen von Pfizer weltweit, habe ich im Laufe meiner Karriere beobachtet, dass mehr und mehr Forschung, Entwicklung und Produktion abgewandert ist in Länder, in denen die Rahmenbedingungen (vermeintlich) besser sind. Was können wir also tun, was müssen wir tun, um den Pharmastandort Deutschland zu stärken und im weltweiten Wettbewerb attraktiv zu bleiben?
Ein entscheidender Punkt ist die Vernetzung. Im globalen Wettbewerb sind starke Forschungs- und Produktionsnetzwerke zwischen Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen entscheidend für den wissenschaftlichen und auch den wirtschaftlichen Erfolg. Denn Waren und Wissen kommen in der globalisierten Wirtschaft aus allen Teilen der Welt. Und das was wir tun – Entwicklung, Produktion und Distribution von Medikamenten und Impfstoffen –, funktioniert nur in einem starken, belastbaren Netzwerk. Das gilt auf internationaler, aber auch auf nationaler Ebene. So ist beispielsweise die Translation von Grundlagenforschung in angewandte Forschung äußerst schwierig, und ihr Übergang viel einfacher durch Vernetzung. Wir haben in Freiburg eine große Universität, zahlreiche Ausgründungen, traditionelle Forschungsunternehmen und auch Start-Ups. Mit ihren oft sehr guten Ideen können Start-Ups von der Symbiose mit größeren Unternehmen profitieren, die wiederum das Know-How haben, ein Produkt auf den Markt zu bringen. Solche Partnerschaften sind gerade im risikobehafteten pharmazeutischen Bereich von großer Bedeutung.