Keine Frage: Deutschland geht es gut – um unser Gesundheitssystem beneiden uns viele. Den Menschen steht ein dichtes Netz an ärztlichen Praxen, Apotheken, und Krankenhäusern zur Verfügung – und ein System, das viele Milliarden Euro stemmen kann, um seine Bevölkerung auf hohem Niveau gut zu versorgen.
Schaut man genauer hin, zeigt sich: Das deutsche Gesundheitssystem ist vor allem ein guter Reparaturbetrieb. Sind Menschen krank, spielt es seine Stärken aus. Dabei müssten viele Erkrankungen bei besserer Vorbeugung gar nicht erst auftreten. Und ließen sich bei entsprechender Früherkennung teilweise auch einfacher behandeln.
Nur ein Beispiel: Expertinnen und Experten schätzen, dass in Deutschland durch intelligente Präventions- und Früherkennungskonzepte jeder zweite Krebsfall verhindert werden könnte. Das wären 250.000 Menschen pro Jahr, denen ihr Arzt, ihre Ärztin nicht sagen müsste: „Sie haben Krebs.“
Für mich belegt das: Wir nehmen das Thema der Krankheitsvorbeugung nicht ernst genug. Die Mittel dazu haben wir. Aber wir wenden sie nicht konsequent genug an.