Das medizinische Wissen über Krebs ist heute so groß wie nie. In vielen Fällen kann er heute bereits geheilt werden. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine Krebserkrankung so früh wie möglich erkannt wird. Wie entscheidend Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen im Kampf gegen Krebs sind, erläutert Bettina Lutz, Leiterin des Geschäftsbereichs Onkologie bei Pfizer in Deutschland.
Fragt man Menschen in Deutschland, vor welcher Krankheit sie die größte Angst haben, nennen sie seit Jahren Krebs. Wir alle kennen Betroffene, vielleicht kämpft man selbst damit. Was mir dabei regelrecht eine Gänsehaut verursacht, ist folgender Punkt: 30 bis 50 Prozent der Todesfälle durch Krebs wären laut Weltgesundheitsorganisation vermeidbar, würden wir Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen konsequent nutzen.
Sebastian Zirfas, Head of Policy & Public Affairs (© Pfizer)
Dr. med. Christian Lenz ist seit Januar 2024 Medizinischer Direktor von Pfizer Deutschland. In dieser Rolle leitet er die medizinisch wissenschaftliche Abteilung für alle Therapiebereiche und ist Mitglied der Geschäftsführung. Christian Lenz hat Humanmedizin in Heidelberg studiert und erwarb einen Master of Science in pharmazeutischer Medizin in Dublin und Harvard. Seit er 2002 zu Pfizer kam, hatte er eine Reihe lokaler, regionaler und globaler Führungspositionen im Bereich Medical Affairs, Health Economics & Outcomes Research und Market Access in verschiedenen Therapiegebieten inne.
Ja, Sie haben richtig gelesen: Mindestens jeder dritte, wenn nicht jeder zweite Krebsfall wäre durch Prävention und Früherkennung vermeidbar.
Warum tun wir das dann nicht?
Vielleicht, weil zu wenig über Krebs bekannt ist. Für alle, die nicht gerade beruflich damit zu tun haben, bleibt Krebs eine Art Blackbox, mit der man am besten nicht in Berührung kommt.
Das sollten wir ändern, denn Wissen kann schützen: So wird weit unterschätzt, wie lange Krebs zur Entstehung braucht. Beispiel Brustkrebs: Von der ersten diagnostizierbaren Vorstufe bis zum invasiven Krebs vergehen neun bis 24 Jahre. Je früher man den Krebs jedoch erkennt, desto besser die Therapieaussichten. Ja, wir dürfen heute sogar sagen: Krebs ist meist heilbar, wenn man ihn rechtzeitig diagnostiziert. Deshalb ist die Früherkennung so immens wichtig.
Früherkennung von Brustkrebs ist durch eine Mammografie möglich
© Shutterstock
Denn Krebs ist genau gesagt eine „Zellkrankheit“: Zellen teilen sich ständig und dabei entstehen auch neue Varianten, ein normaler Vorgang der Evolution. Kommt es bei der Zellteilung zu Fehlern, versucht unser Körper, sie mit Reparaturenzymen zu beheben. Gelingt dies nicht, stirbt die Zelle entweder ab oder geht in eine Art Ruhestand, so genannte Seneszenz.
Doch liegen solche geschädigten, ruhenden Zellen beispielsweise in einem Gewebe voller Wachstumshormone, beginnen sie wieder, sich zu vermehren. Krebs entsteht, wenn eine Zelle fünf bedeutende genetische Veränderungen, so genannte Driver-Mutationen, durchlaufen hat. Erst dann drohen massive Fehlsteuerungen in Zellen, die letztlich das befeuern, was wir alle so fürchten: das Tumorwachstum.
Auch wenn wir solche Vorgänge in unseren Zellen nicht verhindern können: Wir haben in einem gewissen Maß Einfluss darauf, wie schnell es dazu kommt. Alles, was einem Menschen gesundheitlich guttut, stärkt seine Zellen: eine ausgewogene Ernährung, genug Bewegung, guter Schlaf. Krebsförderer sind entsprechend: eine einseitige Ernährung, zu wenig Bewegung, Stress, Rauchen. Selbst bei einer erblichen Anlage für Krebs kann gesunde Lebensführung positiv wirken.
Ich möchte ganz klar sagen: Niemand ist schuld, wenn er oder sie an Krebs erkrankt. Auch hier hat unsere Gesellschaft noch viel zu lernen, Stichwort: Entstigmatisierung. Gleichzeitig sollte man nicht unterschätzen, welchen Unterschied es macht, wenn eine Krebserkrankung früh entdeckt wird. Therapien sind schonender, Heilungschancen besser. Derzeit gehen nur ein knappes Drittel der diagnostizierten Mammakarzinome in Deutschland auf ein Mamma-Screening zurück; der Rest sind Zufallsbefunde, entdeckt beispielsweise durch Selbstertasten. Allerdings erhalten doppelt so viele Frauen mit Screening-Befund innerhalb eines Jahres nach Brustkrebsneudiagnose einen frühen und damit weniger radikalen Therapieansatz (59 %), als Patientinnen mit Zufallsbefund (29 %). Auch sind die Heilungschancen in diesem frühen Stadium besser. Früherkennung lohnt sich! Und hier gibt es in Deutschland viele Möglichkeiten. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Wissen schützt.
Die Zellbiologie forscht mit KI, um Krankheitsursachen zu finden und neue Medikamente zu entwickeln. Bei Pfizer arbeitet daher der Zellbiologe Dr. David von Schack eng mit dem KI-Experten Dr. Daniel Ziemek zusammen. Ein Gespräch mit den beiden über eines der dynamischsten Forschungsfelder unserer Zeit.
KI ist ein Treiber für Innovation. Insbesondere an der Schnittstelle von Biologie und Datenwissenschaften entstehen ganz neue medizinische Möglichkeiten.
Künstliche Intelligenz kann vieles zum Besseren verändern – in der Wissenschaft, der Medizin und in der täglichen Versorgung.
We've implemented an unprecedented, comprehensive preparedness plan to control our site operations. Here's the latest.
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