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HomeNewsroomNews & StoriesGesundheitsvorsorge in Deutschland - mehr Orientierung und Anreize nötig!

„Gesundheitsvorsorge in Deutschland – mehr Orientierung und Anreize nötig!“

SharePrävention

22.04.2024 von Ali Ciger

Wem schenken die Deutschen mehr Aufmerksamkeit: der Zuverlässigkeit ihres Autos oder der eigenen Gesundheit? Eine rhetorische Frage, mag man meinen. Aber die Zahlen aus einer Umfrage* des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag von Pfizer geben zu denken: 81 Prozent der deutschen PKW-Besitzer:innen haben im letzten Jahr ihr Auto zur Inspektion gebracht. Im selben Zeitraum haben aber nur knapp 59 Prozent der Deutschen eine Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen.  

Ergebnis einer Civey-Umfrage im Auftrag von Pfizer in 2024 | © Pfizer

In diesem Beitrag:

Gesundheitsvorsorge in Deutschland:Umfrage von Civey zeigt Potenziale

Die Ergebnisse zeigen große Lücken bei der Vorsorge: Lediglich etwa jede:r Dritte ist im letzten Jahr auf Angebote wie Krebsfrüherkennung oder Impfungen angesprochen worden, und nur die Hälfte der Befragten weiß, wann Impfungen aufgefrischt werden sollten. Dabei sind die Deutschen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber mehr Prävention. Doch es fehlt an Orientierung und gezielteren Maßnahmen, die ein gesundes Verhalten unterstützen, wie die Ergebnisse zeigen. Die wichtigsten Maßnahmen laut der Umfrage:

  • Über 40 Prozent würden Vorsorgeuntersuchungen häufiger wahrnehmen, wenn hierfür kurzfristige Termine möglich sind.

  • Etwa jede:r Dritte würde bei regelmäßigen Erinnerungen häufiger Angebote zur Vorsorge nutzen.

  • Fast 60 Prozent würden einen elektronischen Service zur Erinnerung an Vorsorgetermine (z. B. per E-Mail oder SMS) in Anspruch nehmen.

  • Mehr als jede:r Vierte fühlt sich durch Rabatte beim Versicherungsbetrag motiviert, mehr Vorsorgeangebote wahrzunehmen.

  • Für 15 Prozent wären Zuschüsse für das Fitnessstudio oder den Sportverein eine Motivation zu mehr Vorsorge.

In Sachen Prävention gibt es also noch eine Menge Luft nach oben, um die Menschen besser mit Angeboten zur Gesundheitsvorsorge zu erreichen und somit dazu beizutragen, Krankheiten zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Dies ist gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft von großer Bedeutung: Wir sollten mehr dafür tun, damit Menschen gesund alt werden können.

Impfungen dürfen nicht Opfer ihres eigenen Erfolgs werden

Impfungen gehören dabei zu den wirksamsten, sichersten und wichtigsten Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Dank großer Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten können wir die Schutzbedürftigsten unserer Gesellschaft heute vor einer ganzen Reihe gefährlicher Infektionskrankheiten bewahren.

Und zwar weit über das Kindesalter hinaus: Auch für Jugendliche, ältere Erwachsene, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen sind Impfungen sinnvoll, um schweren, schlimmstenfalls tödlich verlaufenden Infektionserkrankungen vorzubeugen.

Wir müssen aber daran arbeiten, dass Impfungen nicht zum Opfer ihres eigenen Erfolgs werden, um auch kommende Generationen zuverlässig zu schützen. Denn viele Infektionskrankheiten, zum Beispiel die Kinderlähmung, sieht man glücklicherweise kaum noch – dank Impfungen. Das führt aber dazu, dass man ihre Gefahren häufig unterschätzt und leichtfertig in Kauf nimmt, dass sich eigentlich vermeidbare Krankheiten wieder ausbreiten, wie es zum Beispiel bei Masern immer wieder der Fall ist. Die COVID-19-Pandemie und auch die vielen RSV-Infektionen im Winter 2022/2023 haben gezeigt, wie anfällig das deutsche Gesundheitssystem ist.

Wie Impfen auch die Wirtschaft schützt

Präventionsmaßnahmen wie das Impfen gehen weit über den individuellen Gesundheitsaspekt hinaus und können ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein: Werden Erkrankungen wie Grippe oder Lungenentzündung durch Impfungen vermieden, entlastet dies das Gesundheitssystem personell und finanziell, da weniger Krankenhausaufenthalte und medikamentöse Behandlungen nötig sind. Gleichzeitig entstehen weniger volkswirtschaftliche Verluste durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle.

3 mögliche Ansatzpunkte für eine Präventionswende im Gesundheitssystem

Um von einem behandelnden System hin zu einem auf Vorsorge bzw. Gesunderhaltung ausgerichteten System zu kommen, gibt es aus meiner Sicht drei mögliche Ansatzpunkte:

1. Gesundheit statt Krankheit im Vordergrund

Gesundheit muss zukünftig stärker im Vordergrund stehen als Krankheit: Aktuell fließen nur 3 Prozent der Ausgaben im Gesundheitswesen in die Vorsorge. Ein stärkerer politischer Wille, mehr in Vorsorge zu investieren, könnte viel bewegen. Zwar gibt es bereits verschiedene Aufklärungs- und Vorsorgeangebote, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Allerdings werden diese nicht ausreichend wahrgenommen, wie die Umfrage deutlich macht.

Uns fehlt also ein Gesamtüberblick in Deutschland. Um diese Herausforderung konkret anzugehen und eine solide Datengrundlage zu schaffen, hat Pfizer gemeinsam mit Partner:innen den Präventionsindex  entwickelt. Er ist ein Werkzeug für mehr Verständnis und Transparenz beim Stand der Prävention in Deutschland. Denn: Der Index misst, in welchem Ausmaß und mit welchen Ergebnissen in Deutschland Präventionsarbeit geleistet wird und zeigt gleichzeitig konkrete Handlungsfelder auf.

2. Niedrigschwellige Vorsorgeangebote stärker nutzen und ausbauen

Vorsorge muss einfach und zugänglich sein: Die Menschen wünschen sich mehr Anreize und Erinnerungen, um Vorsorgeangebote auch zu nutzen. Es wäre zudem ein großer Mehrwert, wenn es gelingt, den Zugang zu Vorsorgeangeboten einfacher zu gestalten – ohne Termin und Wartezeit.

Andere EU-Länder wie z. B. Frankreich konnten ihre Impfquoten u. a. durch niedrigschwellige Impfangebote, beispielsweise in Apotheken, signifikant steigern. Diese könnten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsprävention in Deutschland leisten, sondern potenziell auch hausärztliche Praxen entlasten und die Rolle der Apotheken stärken. Fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) würde ein Impfangebot in der Apotheke wahrnehmen.

Auch die Digitalisierung bietet uns Chancen, zum Beispiel in Form eines elektronischen Impfpasses mit automatischer Erinnerungsfunktion.

3. Mehr Orientierung schaffen

Wir sollten weiterhin gemeinsam an einer besseren Aufklärung arbeiten, zum Beispiel mit Informationskampagnen für mehr Vorsorge. Gleichzeitig brauchen wir aber auch stärkere Bemühungen, die Menschen im täglichen Alltag, der Schule oder auf dem Arbeitsplatz zu erreichen. Nur wer Vorsorgemaßnahmen kennt und deren Wichtigkeit für die Gesundheit versteht, kann sie auch nutzen.

Fazit

Derzeit konzentrieren wir uns in Deutschland noch zu sehr auf Heilung und zu wenig auf Prävention. Das müssen wir ändern – denn was wir heute in Vorsorgemaßnahmen investieren, zahlt sich in der Zukunft aus. Das Beispiel der Impfungen in Apotheken zeigt, wie schnell und effektiv sich Gesundheitsprävention verbessern lässt. Doch viele andere Maßnahmen erfordern einen längeren Atem und kontinuierliches Engagement. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass wir alle gemeinsam – Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft – der Gesundheitsprävention einen dauerhaft hohen Stellenwert einräumen.

* Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag von Pfizer vom 18.03.–25.03.2024 rund 5.000 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent.

ALI CIGER
Pfizer Vaccines Lead Germany

Ali Ciger ist Leiter des Geschäftsbereichs Impfstoffe bei Pfizer in Deutschland.

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