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HomeNewsroomNews & StoriesDeutsche befürchten, dass Antibiotika künftig nicht mehr wirksam sein werdenDeutsche befürchten, dass Antibiotika künftig nicht mehr wirksam sein werden

Rund 77 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen, dass Antibiotika künftig nicht mehr wirksam sein könnten – dies ergab eine aktuelle Umfrage*.1,A Nicht ohne Grund: Antibiotika-Resistenzen gelten laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der größten Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit im 21. Jahrhundert.2 Während die Mehrheit sich den Folgen für die eigene Gesundheit bewusst ist, kennen nur wenige die Auswirkungen für ihre Mitmenschen und die Gesamtgesellschaft.1,A

Antibiotika zählen zu den wichtigsten Errungenschaften und den am häufigsten eingesetzten Arzneimitteln in der modernen Medizin. Werden sie jedoch unnötig häufig oder unsachgemäß eingenommen, können Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren. Der Grund: Bei jeder Einnahme von Antibiotika werden empfindliche Bakterien abgetötet, während sich zufällig resistente Erreger weiter vermehren können.3,5 Um das zu verhindern, ist ein informierter, bewusster Einsatz von Antibiotika entscheidend.

Der Begriff Antibiotika-Resistenzen ist den meisten inzwischen bekannt, dessen Bedeutung jedoch nicht zwangsläufig. Fast ein Viertel der Befragten denkt, dass nicht die Bakterien, sondern der eigene Körper gegenüber Antibiotika immun wird.1 Noch größer sind die Wissenslücken speziell in der Altersgruppe der über 65-Jährigen: Hier besitzen 40 Prozent ein falsches Verständnis vom Begriff Antibiotika-Resistenzen.1 Dabei haben gerade ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit resistenten Bakterien, weil das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer wird (sog. Immunseneszenz).5

Wissenslücken zu Antibiotika bestehen weiterhin

Normalerweise bekämpfen Antibiotika Bakterien, indem sie diese abtöten oder ihre Vermehrung und ihr Wachstum hemmen. Werden Antibiotika allerdings zu häufig, zu kurz oder unsachgemäß eingenommen, können sich die Bakterien anpassen und weiter vermehren – sie werden unempfindlich gegenüber Antibiotika – man spricht von einer Antibiotika-Resistenz oder auch AMR (Antimicrobial Resistance).

Antibiotika-Resistenzen als gesamtgesellschaftliches Problem

Den meisten Menschen sind die weitreichenden Auswirkungen von Antibiotika-Resistenzen nicht bewusst. Mit 83 Prozent sieht die klare Mehrheit der Befragten den unsachgemäßen oder zu häufigen Einsatz von Antibiotika vor allem als Gefahr für die eigene Gesundheit.1 Dass jede unnötige Antibiotikaeinnahme aber auch der Gesundheit der Mitmenschen schadet, weiß nur knapp die Hälfte
(48,8 %).1 Kaum bekannt sind überdies die Belastung für das Gesundheitssystem, die enormen wirtschaftlichen Einbußen aufgrund höherer Behandlungskosten und Krankheitstage sowie die Folgen für die Umwelt.1,4

„Das Problem der Antibiotika-Resistenzen ist wesentlich weniger präsent als beispielsweise die Corona-Pandemie, die u.a. durch die große mediale Aufmerksamkeit und die Möglichkeit von Selbsttests in unser aller Bewusstsein war“, erklärt Caroline Schweizer, Senior Medical Affairs Scientist bei Pfizer.

Caroline Schweizer
Senior Medical Affairs Scientist für Antiinfektiva bei Pfizer

„Der Punkt dabei ist: Gegen das Coronavirus können wir Impfstoffe oder Medikamente einsetzen. Den meisten ist jedoch gar nicht bewusst, dass viele Errungenschaften unserer modernen Medizin - wie komplizierte operative Eingriffe oder Kaiserschnitte - auf dem Spiel stehen, wenn Antibiotika nicht mehr wirksam sind.“

Die „Stille Pandemie“

Da die Verbreitung multiresistenter Erreger weitestgehend im Stillen voranschreitet, hat die WHO dafür den Begriff „Stille Pandemie“ geprägt. Schon heute werden jedes Jahr weltweit 4,95 Millionen Todesfälle in Verbindung mit Infektionen durch resistente Bakterien registriert.6 Dieses Ausmaß ist vielen nicht bewusst: Die Mehrheit der Befragten (20,9 %) schätzt die Zahl der Toten weltweit auf 10.000 bis 500.000 pro Jahr.1 In Deutschland sind jährlich etwa 9.600 Todesfälle direkt auf Antibiotika-Resistenzen zurückzuführen, weitere 45.700 Todesfälle stehen im Zusammenhang mit resistenten Erregern.7 „Auch wenn Deutschland aktuell vergleichsweise gut dasteht, müssen wir jetzt handeln, um die weitere Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zu bremsen.“, betont Caroline Schweizer mit Blick auf die Zahlen.

Medien und Ärzt:innen als wichtigste Informationsquellen

Um ins Handeln zu kommen, ist Aufklärung ein zentraler Baustein. Laut einer Eurobarometer-Umfrage von 2022 hat mehr als jede:r Dritte seine Einstellung zu Antibiotika geändert, nachdem er oder sie über die Gefahren von Antibiotika-Missbrauch informiert wurde.4 Eine der zentralen Ansprechpersonen hierfür ist der Hausarzt oder die Hausärztin: Von allen, die bereits von Antibiotika-Resistenzen gehört hatten, haben knapp ein Drittel im ärztlichen Gespräch davon erfahren. Weitere wichtige Informationsquellen sind Radio, TV und Zeitung, sowie die Krankenkasse.1,B Hier sollten alle, Ärzteschaft, Politik, Pharmaindustrie und Medien, an einem Strang ziehen und gemeinsam ansetzen, um der stillen Pandemie Einhalt zu gebieten.

Referenzen

A. Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von Pfizer zwischen dem 20.09 und 25.09.2023 rund 2.500 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,3 Prozent
B. Personen, die mehr über das Thema „Antibiotika-Resistenz“ erfahren wollen.

Quellen
  1. Bundesweite Civey-Umfrage im Auftrag von Pfizer. n = 2.500 Personen ab 18 Jahren, Zeitraum: 20.-25.09.2023
  2. World Health Organization. Global antimicrobial resistance forum launched to help tackle common threat to planetary health. Stand: 24.04.2023. Letzter Zugriff am 25.10.2023 über https://www.who.int/news-room/articles-detail/global-antimicrobial-resistance-forum-launched-to-help-tackle-common-threat-to-planetary-health
  3. Robert Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Krankenhausinfektionen und Antibiotikaresistenz. Stand: 15.11.2019. Letzter Zugriff am 02.10.2023 über https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Krankenhausinfektionen-und-Antibiotikaresistenz/FAQ_Liste.html
  4. European Commission, Directorate-General for Health and Food Safety, Antimicrobial resistance – Report, Publications Office of the European Union, 2022, Letzter Zugriff am 02.10.2023 über https://data.europa.eu/doi/10.2875/16102
  5. Robert Koch-Institut: Grundwissen Antibiotikaresistenz. Stand: 09.05.2019. Letzter Zugriff am 20.10.2023 über https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Grundwissen/Grundwissen_inhalt.html
  6. Antimicrobial Resistance Collaborators. Global burden of bacterial antimicrobial resistance in 2019: a systematic analysis [published correction appears in Lancet. 2022 Oct 1;400(10358):1102]. Lancet. 2022;399(10325):629-655. doi:10.1016/S0140-6736(21)02724-0
  7. Marburger Bund. Antibiotika-Resistenzen endlich konsequent begegnen. Stand: 17.11.2022. Letzter Zugriff am 20.10.2023 über https://www.marburger-bund.de/bundesverband/pressemitteilung/antibiotika-resistenzen-endlich-konsequent-begegnen
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